Klassische Chinesische Medizin vs. Traditionelle Chinesische Medizin
Die Klassische Chinesische Medizin (KCM) basiert auf antiken klassischen Texten und mündlichen Überlieferungen. Der Wirkung von Emotionen auf unseren Körper und unsere Gesundheit, der Konstitution (Himmelsstämme und Erdenzweige) und der psycho-spirituellen Entwicklung wird besondere Beachtung geschenkt. Das Wissen um die Himmelsstämme und Erdenzweige war in China sehr populär.
Nach dem Sturz der Qing-Dynastie 1911 und der Ausrufung der Republik musste die Klassische Chinesische Medizin immer mehr dem westlichen und wissenschaftlichen Denken weichen. In der Zeit von Mao Zedong war sie sogar verboten. Die meisten traditionellen Arztfamilien wurden verfolgt und ausgerottet. So durfte das Wissen über die Himmelsstämme und Erdenzweige nur noch im Geheimen angewendet werden. Viele Gebildete und Gelehrte emigrierten und brachten dieses Wissen vor allem nach Vietnam und Korea.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), wie sie heute in China und im Westen bekannt ist, basiert auf historischen Publikationen der Kaiserlichen Schulen und der Ming Dynastie, wo das Hauptaugenmerk auf die Kräutermedizin gerichtet war. Einzelnen Akupunkturpunkten wurden Eigenschaften zugeschrieben, wie es vormals nur in der Kräuterheilkunde gemacht wurde. Mit der Kulturrevolution wurde das Wissen um die Energetik von Meridianen und Akupunkturpunkten zusätzlich stark gefiltert. Praktisch vollständig eliminiert wurden die feineren Aspekte der Emotionen, die Konstitution und die psycho-spirituelle Entwicklung einer Person. Übrig blieb eine vereinfachte TCM-Akupunktur.